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Regionale Obstsorten

Leuchtend roter Apfel, Foto: F.Weissenberg

Der Erhalt alter Obstsorten setzt neben der Pflege auch Neupflanzungen voraus. Der BUND empfiehlt dabei regional typische Hochstamm-Sorten zu wählen.

Der Koordinierungsausschuss ‚Obstwiesenschutz in NRW' - ein Fachgremium, in dem auch der BUND-NRW aktiv mitarbeitet - hat daher für die verschiedenen Landschafträume in Nordrhein-Westfalen Sortenlisten für regionaltypische, altbewährte Obstsorten zusammengestellt, die vergleichsweise robust sind.

Im Kreis Unna sind zwei Regionen vertreten, das 'Sauerand' und die 'Hellweg-Region'. Die südlichen Gebiete entlang des Haarstrangs (Schwerte, Teile von Holzwickede sowie Fröndenberg) entsprechen aufgrund ihrer klimatischen Bedingungen der Region 'Sauerland'.

Listen zu weiteren Region in Nordrhein-Westfalen gibt es auf den Seiten des BUND NRW.

Hochstämme können sehr alt werden und tragen erst nach einigen Jahren. Robuste und gesunde Pflanzen erhält man in erfahrenen und gut sortierten Baumschulen. Eine Empfehlungsliste von Baumschulen hat der Koordinierungsausschuss veröffentlicht, in Lünen befindet sich eine davon:

Niederadener Baumschule, Im Dorf 23, 44532 Lünen
Tel.: 02306 / 40515, Mail: info@giesebrecht.com

Alte, bewährte Obstsorten für Obstwiesen im Sauerland

Rheinscher Winterrambur

(Hagen, Ennepe-Ruhr-Kreis, Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis, Olpe, Siegen-Wittgenstein)

Äpfel:
Apfel aus Croncels, Danziger Kantapfel, Winterrambur, Dülmener Rosenapfel, Graue Herbsrenette, Winterglockenapfel, Jakob Lebel, Rheinische Schafsnase, Kaiser Wilhelm, Rote Sternrenette, Biesterfelder Renette, Rheinischer Bohnapfel, Schöner aus Boskoop, Grahams Jubiläumsapfel, Schöner aus Nordhausen, Gelber Edelapfel, Ontarioapfel, Luxemburger Renette, Kardinal Bea, Rheinischer Krummstiel, Riesenboikenapfel, Roter Eiserapfel, Bittenfelder Sämling, Hauxapfel

Birnen:
Conference, Alexander Lucas, Gute Graue, Gellerts Butterbirne, Boscs Flaschenbirne, Gräfin von Paris, Köstliche von Charneux, Gute Luise, Pastorenbirne, Bunte Julibirne, Clapps Liebling, Neue Poiteau, Frühe von Trevoux, Stuttgarter Geißhirtle, Triumph von Vienne, Vereindechantsbirne

Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden:
Hauszwetschge, Bühler Frühzwetschgen, Graf Althanns Reneklode, Große Grüne Reneklode, Mirabelle von Nancy, Ontariopflaume, Oullins Reneklod, Ruth Gerstetter, The Czar, Wangenheims Frühzwetschge, Zimmers Frühzwetschge

Alte, bewährte Obstsorten für Obstwiesen in der Hellweg-Region

Jakob Lebel

(Bochum, Dortmund, Hamm, Südkreis Recklinghausen, Landkreise Soest und Unna)

Äpfel:
Apfel aus Croncels, Winterrambur, Dülmener Rosenapfel, Winterglockenapfel, Jakob Lebel, Kaiser Wilhelm, Rote Sternrenette, Rheinischer Bohnapfel, Schöner aus Boskoop, Schöner aus Nordhausen, Gelber Edelapfel, Luxemburger Renette, Kardinal Bea

Birnen:
Conference, Gute Graue, Gellerts Butterbirne, Gräfin von Paris, Köstliche von Charneux, Pastorenbirne

Pflaumen, Zwetschgen, Renekloden:
Hauszwetschge, Große Grüne Reneklode



Erhalt durch Pflege

Streuobstwiese in Schwerte

Unsere heutigen Obstsorten sind eine Kulturform. Durch Kombination und Auslese verschiedener Sorten entstand eine unvorstellbare Vielfalt. Heute sind uns in Deutschland etwa 5700 Obstsorten bekannt, davon allein 2700 Apfelsorten

Für die Entwicklung und den Erhalt ist ein Pflegschnitt erforderlich. Zu Beginn wird mit dem Erziehungsschnitt die Wuchsform herausgebildet. Ist dies nicht bereits in der Baumschule erfolgt, so sollte man direkt nach dem Pflanzen schneiden.

Je nach Charakter der Sorte sind dann Plegeschnitte in kürzeren oder längeren Abständen erforderlich. Und merke: je mehr Astwerk entfernt wird, desto mehr Wassertriebe (senkrechte Schößlinge) müssen im Folgejahr entfernt werden.

Ohne Schnitt würden viele Sorten bereits nach wenigen Jahren "vergreisen". Das Wachstum der Triebe und Blätter würde gehemmt. Sogar ein Absterben könnte die Folge sein.


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